Sinnesintegration




Die Sinnesintegration bildet die Voraussetzung für unsere Wahrnehmung!

Die Sinne (z.B. Hören, Sehen, Fühlen, Gleichgewicht) bilden den Grundstock für die Wahrnehmungsentwicklung. Jeder Sinn spielt eine entscheidende Rolle und nimmt Einfluss auf viele verschiedene Körperfunktionen, auf die Emotionen und auf die mentale Stärke, z.B. beeinflusst der Gleichgewichtssinn (vestibulär):

Mögliche Anzeichen bei Problemen mit dem Gleichgewichtssinn sind z.B.:

Wahrnehmungsprobleme sind mit unter immer ein Ausdruck eines mangelhaften Zusammenspiels der einzelnen Hirnbereiche und lässt auf mangelnde Gehirnintegration schließen. Sie prägen den Menschen dauerhaft und beeinflussen seine gesamte Entwicklung. Das zeigt sich z.B. durch:

Weitere Beispiele der Sinnesintegration und ihrer Auswirkung auf die Wahrnehmung:



Die Tiefensensibilität ( Propriozeption, Kinästhesie)

Durch die Tiefensensibilität (Muskelspindelzellen, Golgi Sehnenapparat, Golgi Bandapparat) erhalten wir Kenntnis über die Stellung der Glieder zueinander. Sie gibt uns Rückmeldung über die Muskelkoordination, den Spannungsgrad der Muskeln (Muskeltonus) und jede Art von Bewegung. Die Tiefensensibilität bestimmt in erster Linie die Motorik, d.h. unwillkürliche (unbewusst, durch Reflexe bestimmte) und willkürliche (bewusst gesteuerte, wie gehen, springen) Bewegungen.

Die Tiefensensibilität hat Einfluss auf:

Mögliche Anzeichen bei Problemen der Tiefensensibilität sind z.B.:


Die Haut (Taktiles System)

Das taktile System verteilt sich über den ganzen Körper. Taktile Stimulationen (Hautreize) tragen entscheidend zur Entwicklung der Gehirnstruktur bei und damit zur Gehirnintegration. Taktile Informationen bilden die Basisinformationen für die Interpretation anderer Sinneseindrücke. Es reagiert auf Druck, Vibration, jegliche Berührung und Bewegung und signalisiert den Kontakt des Körpers mit Objekten.

Das Taktile System ermöglicht und hat Einfluss auf:

Mögliche Anzeichen bei Problemen des Taktilen (Haut) Systems sind z.B.:


Der Sehsinn (visuelles System)

Das visuelle System umfasst das Auge mit Netzhaut (Retina), den Sehnerv, einen Teil des Gehirn, u.a. Teile des Thalamus und des Hirnstamms sowie die Sehrinde.

Eine Aufgabe des visuellen Systems ist das Erkennen von Farben und Formen und die Unterscheidung von Mustern. Das Helligkeitssehen, Dunkeladaption (Umstellen des Auges von Hell auf Dunkel).

Die zweite Aufgabe des Sehens ist uns weniger bewusst. Sie betrifft die Vermittlung von Informationen über den Aufbau des Raumes um uns herum (seine Strukturierung, Untergrund, Wände, Hindernisse) und über bewegliche Objekte. Diese Informationen benötigen wir zur Orientierung im Raum, zur Kontrolle unserer Haltung sowie zur Steuerung unserer Fortbewegung und zur Lokalisation von Reizquellen.

Die visuelle Wahrnehmung umfasst die Fähigkeit, optische Reize aufzunehmen, zu unterscheiden, zu verarbeiten, einzuordnen und zu interpretieren und entsprechend darauf zu reagieren (z.B. einen Gegenstand zu sehen, ihn aus einer Fülle anderer Gegenstände heraus zu unterscheiden, nach ihm zu greifen).

Folgende Bereiche der visuellen Wahrnehmungen können unterschieden werden:

Bei der visuellen Wahrnehmung wirken grundsätzlich die Tiefensensibilität, das taktile und das vestibuläre System zusammen und sind somit von einander abhängig.


Der Gehörsinn (akustisches System)

Der Gehörsinn liegt im Innenohr in enger Nachbarschaft mit den Gleichgewichtsorganen. Der Gehörsinn umfasst das Ohr, die Hörbahn, den Hörnerv und einen Teil des Gehirn, u.a. Teile des Thalamus und des Hirnstamms sowie die Hörinde.

Er reagiert auf Schalldruckwellen und übersetzt diese in Töne, Klänge und Geräusche. Der Gehörsinn bestimmt den Ort, die Richtung und die Bewegung der Schallquelle. Die akustischen Reize wirken stark auf die Formatio Retikularis und sorgen so für einen Wachheitszustand des Organismus und somit für die Konzentrationsfähigkeit.

Der Gehörsinn hat sich aus dem Gleichgewichtsorgan heraus entwickelt. Es besteht daher ein enger Zusammenhang zwischen vestibulärem (Gleichgewicht) und akustischen (Hören) System.