Asymetrischer-Tonischer-Nackenreflex (ATNR)
Was ist der ATNR?
Der ATNR entsteht in der 16.-18. Schwangerschaftswoche. Er unterstützt den Muskelaufbau, stimuliert das Gleichgewichtsorgan und fördert damit die Gehirnentwicklung und erleichtert die Passage durch den Geburtskanal.
Wie zeigt sich der Reflex beim Baby?
Bei der Kopfdrehung des Kindes zur Seite beugen sich die Extremitäten auf der Seite des Hinterkopfes und strecken sich Bein und Arm der Gesichtsseite.
Hinweise auf einen persistierenden (bleibenden) ATNR:
- Die auditive und die visuelle Wahrnehmung sind beeinträchtigt
- Gedächtnis- und Merkfähigkeitsstörungen sind beobachtbar
- Schwierigkeiten in der Rechtschreibung, Grammatik und beim Rechnen sind ebenso zu erwarten wie Schwierigkeiten bei der schriftlichen Formulierung eigener Gedanken
- Beim Lesen wird der Kopf mitbewegt, Buchstaben und Wörter werden ausgelassen
- ADS und ADHS können sich in der Folge entwickeln
- Die Eigendynamik des Körpers verursacht viel emotionalen Stress und eine niedrige Frustrationstoleranz.
- Gleichgewichtsprobleme können auftreten
- Schwierigkeiten bei der Überkreuzung der Körpermittellinie. Das Baby hat Schwierigkeiten ein Spielzeug von einer Hand in die andere zu übergeben. Beim Schulkind, verändert sich die Schrift beim Überkreuzen der Mittellinie: die Schrift wird immer kleiner oder chaotisch; das Kind drückt stark auf oder verdreht das Heft; der linke Rand im Schreibheft zieht immer mehr zur Mitte
- Die Augen haben Probleme bewegten Gegenständen zu folgen. Beim Lesen und Rechnen verliert das Auge beim Überkreuzen der Mittellinie die Buchstaben/ Zahlen und es entstehen dadurch "Schussligkeitsfehler"
- Das Schreiben und Lesen automatisiert sich schlecht. Kinder die im mündlichen Bereich vielleicht mit großer Phantasie glänzen, schreiben auffallend kurze Aufsätze. Auch verschlechtert sich die Denkleistung während des kräftezehrenden Schreibens oder die Kinder arbeiten extrem langsam, um alle Anforderungen zu bewältigen
- Da weiterhin beide Körperhälften ganz trainiert werden, fällt es den Kindern schwerer eine eindeutige Seitendominanz (Händigkeit) zu entwickeln
- Fahrradfahren (lernen) ist häufig ein Problem, da der Arm der Kopfbewegung folgt und die Kinder dadurch im Zick-Zack-Kurs unterwegs sind. Guckt das betroffene Kind beim Rennen seitlich zum Ball, stolpert es oft, da das Gleichgewicht von den Kopfbewegungen gestört wird
- Gleichseitige (z.B. rechter Arm und rechtes Bein) Bewegungsmuster herrschen vor