Moro-Reflex
Dieser Reflex bereitet den Körper auf potentielle lebensbedrohliche Gefahren und damit auf Flucht oder Kampf vor. Dies führt zu einer Alarmreaktion im Körper, Stresshormone werden ausgeschüttet, Blutdruck, Puls, Atemfrequenz und Blutzuckerspiegel steigen.
Ist der Moro-Reflex nicht richtig ausgereift, kann sich ebenfalls keine reife Schreckreaktion ausbilden. Betroffene Kinder und Erwachsene reagieren dann auf potentielle Bedrohungen mit Rückzug, Verlangsamung, z.T. mit regelrechter Erstarrung. Sie sind oft übersensibel, sehr ängstlich, schüchtern und können zu Depressionen neigen.
Hinweise auf einen persistierenden (bleibenden) Moro-Reflex:
- Kinder oder Erwachsene, die mit einem persistierenden Moro-Reflex reagieren, sind permanent wachsam, um jede potentielle Gefahr zu erkennen. Ihren geweiteten Pupillen und ihrem überempfindlichen Gehör entgeht nichts. Da schon kleine Stressoren eine Ausschüttung von Stresshormonen bewirken und Körper und Geist in "Hab-Acht-Stellung" gehen, können diese Menschen sehr wissbegierig, schlau und gut informiert, immer auf Höchstleistung programmiert und überall dabei sein. Wenn es ungünstiger läuft, sticht v.a. ihre Ablenkbarkeit und schlechte Konzentration hervor, denn sie nehmen jeden Reiz wahr. Normale Alltagssituationen werden wie ein Angriff beantwortet. Moro geprägte Menschen brausen schnell auf, schreien, schlagen, beißen oder fallen in einem unangemessenen Gefühlsausbruch. Die Aggressionen sind primär nicht bösartig und geplant, sondern eben eher reflexhaft. Nach der Hochleistungsphase oder dem Gefühlsausbruch folgt die große Erschöpfung (mangelnde Ausdauer).
- Da das morogeprägte System ständig auf die potentielle Gefahr achtet, sind die Menschen oft sehr ängstlich. Sie vermeiden bedrohliche Situationen, beharren auf bekannten Abläufen, mögen nichts Neues und Überraschendes.
- Körperlich können sich zeigen: Allergien und Immunschwäche, Gleichgewichtsprobleme wie Reiseübelkeit, schlechte Balance und Koordination, Schlafstörungen (jedes Geräusch und jede Irritation führt zur Adrenalinausschüttung und so zum Stress), Verdauungsprobleme, Bluthochdruck bei Erwachsenen